Wer steckt hinter den Jagdnasen?
Hi, ich bin Kathrin.
mein Herz gehört zum einem den jagdlich motivierten Hunden, die oft sehr aufgeregt sind und als ungehorsam abgestempelt werden, zum anderen den Hunden aus dem Tierschutz.
Als Pflegefamilie für Tierschutzhunde haben wir Settern, Bretonen, Pointermixen, Segugiomixen und mehr Hunden ein vorübergehendes Zuhause gegeben und ich habe es noch lebhaft in Erinnerung:
Der Bretone, der auch an der 20-Meter-Leine nur auf Zug war und nur das Stöbern im Sinn hatte, der junge Setter, der so gar nicht zur Ruhe kommen wollte und der Mix, der vor Aufregung und Frust draußen alles anbellen musste.
Dank ihnen durfte ich unterschiedliche (Jagd-) Hundetypen kennenlernen und verschiedene Wege finden, um am Jagdverhalten zu arbeiten.

Der Weg von meinen Hunden zur Hundetrainerin
Schon in meiner Kindheit habe ich mich sehr viel mit Tieren beschäftigt und daher ging ein Traum in Erfüllung als 1996 Aster, ein kleiner Münsterländerwelpe, in unserer Familie einzog.
Die Entscheidung für einen hochpassionierten Jagdhund erfolgte nicht wirklich überlegt und natürlich ließen die Probleme nicht lange auf sich warten und die ersten Hundetrainer:innen wurden hinzugezogen.
So richtig eingetaucht in die Hundewelt bin ich dann im Jahr 2000, als meine Hündin Pulicella aus Bosnien überraschend bei uns einzog. Wir haben viele Tage in der Hundeschule verbracht, von Welpenstunde, über Grunderziehung hin zum Obedience, Agility und Dogdancing. Sie hat alles so schnell gelernt, dass es irgendwann fast schon schwierig war, sich immer wieder etwas Neues auszudenken.
So sehr Pulicella ein Genie im Lernen von Signalen war, so schwierig war oft der Alltag. Sie war nie ein großer Fan von anderen Hunden oder fremden Menschen. Damals habe ich gelernt, unerwünschtes Verhalten durch Schreckreize zu unterbrechen – mit mäßigem Erfolg.
Ich konnte nicht begreifen, dass dieser Hund, der alles in Sekundenschnelle erlernte, nicht verstehen wollte, welches Verhalten ich mir in Begegnungssituationen wünschte.

Schon damals hatte ich den Traum, Hundetrainerin zu werden. Damals noch zu jung, verlor ich den Traum einige Jahre aus den Augen, ohne ihn jedoch zu vergessen.
Es folgte ein BWL-Studium, doch in meiner Freizeit habe ich mich immer noch sehr mit Allem, was Hunde betrifft, beschäftigt.
2016 erfüllte ich mir endlich den Traum und begann eine Hundetrainer-Ausbildung bei der ATN. Seit dem folgten unzählige Weiterbildungen in den Bereichen Jagdverhalten, Beschäftigung, Dummytraining, Mantrailing, Angsthunde etc.
Besonders haben es mir die Hunde aus dem Tierschutz angetan. Bereits mit meiner Familie zusammen haben wir immer wieder Pflegehunde aus dem Auslandstierschutz aufgenommen – der 12. blieb – unsere Gaia.
Mittlerweile bin ich Vermittlerin in einem Verein, der sich für Hunde in Sardinien einsetzt und habe gemeinsam mit meinem Mann und unserer Gaia immer wieder Pflegehunde aufgenommen… bis 2023 der kleine Hugo bei uns blieb.
Die Liebe zu den Tierschutzhunden ist also über Jahre und Jahrzehnte geblieben.
Eine weitere ist meine Liebe zu Jagdhunden. Ich habe einfach eine Schwäche für diesen Hundetyp.
Daher ist es mir auch so ein Anliegen, Menschen zu zeigen, dass es Wege gibt MIT dem Hund am Jagdverhalten zu arbeiten und, dass das auch noch wirklich Spaß machen kann.
Bis heute habe ich immer noch den – leider unerfüllbaren – Traum, Aster und Pulicella als Welpen wieder zu treffen und mit meinem heutigen Wissen alles anders machen zu können.
Da dies leider nicht möglich ist, möchte ich gerne Menschen zeigen, wie sie mit ihrem Hund zu einem tollen Team werden können – gewaltfrei, bedürfnisorientiert und fair.
Meine hündischen Begleiter

Aster (im Herzen)
Der Hund meiner Kindheit. Als kleiner Münsterländer hat er sicher auch meine Liebe zu Jagdhunden geprägt. Er war der erste Hund in der Familie. Niemand hatte Hundeerfahrung und die Probleme ließen nicht lange auf sich warten. Autos wurden gejagt usw. und alle waren überfordert. Trotz alldem war er der liebste und freundlichste Hund überhaupt und hat es geliebt mit den Menschen zusammen zu arbeiten.

Pulicella (im Herzen)
Mein erster eigener Hund. Sie kam als Welpe aus Bosnien zu uns und es war nicht immer einfach, da sie in vielen Situatioen ängstlich war und mir das Wissen gefehlt hat, sie zu unterstützen. Deswegen habe ich auch sehr viel falsch gemacht, weil ich auf Trainer gehört habe. Trotz allem war sie mein Seelenhund und der klügste Hund der Welt. Obedience, Dogdance, Suchaufgaben… sie war bei allem dabei und hat mir so viel beigebracht.

Gaia (ca. 12 Jahre)
Gaia wurde trächtig auf den italienischen Straßen gefunden, konnte ihre Welpen in einem Tierhaus zur Welt bringen und zog als Pflegehund zu uns.. und blieb. Sie ist fast immer gut gelaunt, mag alles und jeden und war unseren Pflegehunden immer eine gute Stütze und hat ihnen gezeigt, dass die Welt eigentlich ganz in Ordnung ist. Ansonsten ist sie eher gemütlich unterwegs, außer es gibt etwas zu jagen… daran haben wir viel gearbeitet.

Hugo (2 Jahre)
Hugo lernten wir im April 2023 auf Sardinien kennen. Er hatte auch gleich unsere Aufmerksamkeit, weil er aussah wie eine kleine Gaia. Er zog als Pflegehund zu uns und wurde dann adoptiert, da er so gut zu uns passte. Hugo ist ein total lieber Kerl, bringt uns zum Lachen und ist für Gaii ein Jungbrunnen. Er gerät aber schnell in Frust und zeigt mir, wie das Leben mit Junghund sein kann… oft anstrengend, aber meistens auch sehr schön.